Geothermie-Kraftwerk in Brühl?
Zum Zeitpunkt der Voruntersuchungen und des Abschlusses des Pachtvertrages mit GeoEnergy waren weder in Landau noch Basel Erdbeben
aufgetreten und die Erdwärmenutzung galt als sichere, umweltfreundliche Möglichkeit der Stromerzeugung.
Seitdem ereigneten sich Störfälle an verschiedenen Standorten, Verzögerungen beim Kraftwerksbau in Brühl sowie
die Neuorganisation und -finanzierung des Unternehmens GeoEnergy.
Die Erkenntnislage hat sich geändert.
Ein Mindestabstand geothermischer Anlagen zu Gebäuden ist u.E. dringend erforderlich.
Hier ein Zitat aus einem Dokument des GtV Bundesverband Geothermie:
Alle größeren Eingriffe in den Untergrund haben eine Änderung des lokalen Spannungsfeldes
zur Folge und haben somit das Potenzial, seismische Ereignisse
auszulösen. Seismische Ereignisse wurden daher nicht nur in Zusammenhang mit
Geothermieprojekten berichtet sondern auch mit:
- der Errichtung von Staudämmen
- Bergbauarbeiten
- dem Bau von Verkehrstunneln
- Öl-/Gasförderung
- dem Bau von Untergrundspeichern (Gas, Druckluft)
- Flüssigkeitsverpressungen
- Niederbringung von Mineralwasserbrunnen
- Hydraulischer Stimulation von Öl-/Gaslagerstätten
Unsere Meinung:
Es liegen nicht genug belastbare Erfahrungen vor, um direkt neben einem Schulzentrum und in der Nähe der Wohnbebauung
dieses Projekt zum jetzigen Zeitpunkt zu realisieren.
Die GeoEnergy GmbH ('Know-How-Träger und Projektentwickler des Geothermieprojektes') ist mittlerweile insolvent. Der Insolvenzverwalter ist auf der Suche nach einem neuen Investor.
weitere Informationen:
Bürgerinitiative Geothermie Brühl Ketsch
Landau 15.8.2009 - Abschlussbericht
der Expertengruppe "Seismisches Risiko bei hydrothermaler Geothermie"
Info-Seiten der GeoEnergy Werk Brühl GmbH & Co KG zum Projekt Brühl